Im Interview 14 Foto: VWT Spargel vor der Aussicht, das hätte ich mir nicht gedacht, dass da einer steht, sondern dass man sagt: Du hast konkret was davon, dass da eine Windkraftanlage steht, weil dein Kindergarten damit finanziert wird. Sie haben gerade das Stichwort gegeben mit dem Windkraft-BeteiligungsGesetz. Was schwebt Ihnen da konkret vor? Konkret beimWindkraft-BeteiligungsGesetz ist, dass im Umkreis von 2,5 Kilometern einer Windkraftanlage alle Kommunen und auch alle Bürgerinnen und Bürger direkt an dem Ertrag der Windkraftanlage beteiligt werden. Dass sie sagen: Das ist eine Beteiligung von uns. Da reden wir über einen Ertrag zwischen 0,3 und 0,5 Cent (pro Kilowattstunde – Anm. d.Red.). Das klingt wenig. Das sind aber im Jahr so roundabout 30.000 bis 40.000 Euro über 20 Jahre. Das heißt, für eine Kommune genauso wie für einzelne Bürger, ist das natürlich eine ganz attraktive Sache. Was wir auch noch gerne hätten, sind mehr Bürgerenergie- Genossenschaften und dass wir die besser kapitalisieren können. Das heißt, dass wir mehr Windkraft mit Windkraftanlagen direkt in Thüringen projektieren, dass Thüringer sie bauen und dass dann die Wertschöpfung komplett im Bundesland bleibt. Das wäre sehr erstrebenswert. Das ist in anderen Bundesländern deutlich besser gelaufen. Das hat auch historische Gründe. Ich erinnere mich, Anfang der 90er Jahre in SchleswigHolstein gewesen zu sein oder auch in Niedersachsen, wo ja die Windenergie von Anfang an ein ganz großes Thema war. Und weil vor allen Dingen die Landwirte mit der Windkraft sozusagen die zweite Ernte eingefahren haben. Richtig. In Süddeutschland ist es auch so. Dort ist es ganz oft so, dass die Landwirte den Boden auch besitzen. Hier haben wir ganz oft Genossenschaften, das heißt, da gibt es Pächter und die Pächter verdienen nicht daran, nur der Boden-Besitzer. Und dadurch ist hier der Vorgang wesentlich komplizierter. Das verstehen die alten Bundesländer manchmal nicht so genau. Herr Stengele, man verbindet die Grünen in der öffentlichen Wahrnehmung immer mit Verbot und Verzicht. Was sagen Sie dazu? Man verbindet uns damit. Das kann man nicht leugnen. Andererseits: Ich kenne eine Partei in Thüringen, die möchte wirklich verbieten, nämlich Thomas Kemmerich mit der FDP. Der will Wind im Wald verbieten. Wir sa- „Wir haben zum ersten Mal die Chance, dass wir unsere Energie selbst produzieren können.“
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